Führungspositionen in der katholischen Kirche: Mehr als 150 Frauen zu Programm „Kirche im Mentoring“ entsandt

Auftaktveranstaltung vom 26.-28. September 2022 in Benediktbeuern

Mentees, Mentorinnen und Mentorin der Gruppe 22-23b

Benediktbeuern/Bonn, 28. September 2022 In diesen Tagen startete ein neuer Durchgang von „Kirche in Mentoring – Frauen steigen auf“ mit 15 neuen Tandems in das einjährige Programm zur Steigerung des Anteils von Frauen an kirchlichen Führungspositionen. Von Montag bis Mittwoch ging es bei der Auftaktveranstaltung im Kloster Benediktbeuern (Bistum Augsburg) um die eigene Standortbestimmung und Zielsetzung sowie ums Kennenlernen und Netzwerken untereinander und mit Mentorinnen und Mentoren. In das Thema „Aufstieg und Führung“ führte sie Andrea Qualbrink ein, die zum Thema „Frauen in kirchlichen Leitungspositionen“ promoviert hat. Seit dem Start der ersten Gruppe im Jahr 2016 wurden insgesamt 159 Frauen als Mentees von ihren Bistümern, Verbänden und Hilfswerken entsandt.

Die 15 neuen Mentees kommen aus sieben Bistümern, einem Caritasverband und einem Hilfswerk. Erstmals dabei ist der Caritasverband der Erzdiözese Freiburg. Im Laufe des Jahres werden sich die Frauen regelmäßig mit ihrer Mentorin oder ihrem Mentor sowie in regionalen Intervisionsgruppen untereinander treffen. Zudem soll jede von ihnen in ihrem Arbeitsumfeld ein Projekt entwickeln und umsetzen.

„Vielfalt in kirchlichen Organisationen ist ein dringendes Thema,“ sagte Stephanie Feder, Leiterin von „Kirche im Mentoring“ im Hildegardis-Verein. Das Mentoring-Programm sei ein guter Weg, um das von der Deutschen Bischofskonferenz gefasste Ziel, den Anteil von Frauen in Führungspositionen auf ein Drittel und mehr zu erhöhen, zu erreichen. Dabei gehe es nicht nur um die Förderung von Frauen. „Im Laufe des Mentoringjahrs arbeiten wir an vielen weiteren Fragen wie etwa der Vereinbarkeit, weil mehr Frauen in Führung weitere Themen nach sich ziehen, die häufig relevant für die Kultur einer Organisation sind.“ Zentral sei zudem die Zusammenarbeit mit den Mentorinnen und Mentoren bei den Seminaren. „Das Begleitprogramm für die Mentorinnen und Mentoren führt zu einer neuen Perspektive auf Frauen in Führung in der eigenen Organisation und ermöglicht so auch größere Veränderungen, die sich im Idealfall positiv auf die gesamte Organisation auswirken,“ so Feder. Aus ihrer Sicht spreche für Nachhaltigkeit und Erfolg von „Kirche im Mentoring“, dass sich in dieser Gruppe zwei Frauen als Mentorinnen engagierten, die in den Vorjahren noch als Mentee am Programm teilgenommen hatten.

Zahlen und Daten zur neuen Mentoring-Gruppe

21 (Erz-)Bistümer entsendeten bislang Frauen zum Mentoring-Programm. Zudem sind insgesamt sechs Hilfswerke und sieben Diözesancaritasverbände beteiligt. Seit 2016 nehmen jährlich ein bis zwei Gruppen an dem Mentoring-Programm teil. Es richtet sich an weibliche Nachwuchskräfte, arbeitet bistumsüber­greifend, ist stärkenorientiert und bindet auf der Ebene der Mentorinnen und Mentoren weibliche und männli­che Führungskräfte ein. Neben den 15 Tandems, die nun angefangen haben, sind bereits im Juni 14 weitere Tandems in das Mentoringjahr 2022/2023 gestartet. In der gesamten Gruppe 2022/2023 gibt es insgesamt 29 Mentees.

An der nur gestarteten Gruppe beteiligt sich erstmals der Caritasverband der Erzdiözese Freiburg (1 Tandem). Weiter gibt es Tandems aus folgenden Bistümern: Bistum Augsburg (2), Erzbistum Freiburg (2), Bistum Hildesheim (1), Bistum Limburg (1), Bistum Mainz (2), Erzbistum München und Freising (3), Erzbistum Paderborn (2) sowie von Renovabis (1).

Allgemeine Information zu „Kirche im Mentoring“

„Kirche im Mentoring – Frauen steigen auf“, das Programm zur Steigerung des Anteils von Frauen in Leitungspositionen in der katholischen Kirche, wird vom Hildegards-Verein in Kooperation mit der Deutschen Bischofskonferenz für die (Erz-)Bistümer durchgeführt. Es zielt darauf ab, Frauen zu ermutigen, eine Führungsposition innerhalb der katholischen Kirche zu übernehmen. Das Programm will darüber hinaus zu einer geschlechtergerechten Personal- und Organisationsentwicklung beitragen, für den Arbeitsplatz Kirche werben und eine nachhaltige Nachwuchssicherung ermöglichen.

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